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Kultfigur John Lurie

John Lurie ist ein Schauspieler, Musiker, Maler und Produzent aus den USA. In den 80er Jahren erlangte er Kultstatus, als er in mehreren Filmen von Jim Jarmusch zu sehen war. Lurie schrieb zahlreiche Soundtracks, darunter für den Film „Get Shorty“.

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John Lurie wurde am 14. Dezember 1952 in Minneapolis geboren. Seine Familie zog zunächst nach New Orleans, als er sechs Jahre alt war, und dann weiter nach Worcester in Massachusetts. Im Alter von 25 Jahren gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Evan die Lounge Lizards, deren Musik er wiederholt als „Fake-Jazz“ bezeichnete.

Die Band spielte in wechselnder Besetzung über 20 Jahre lang und nahm in dieser Zeit 22 Alben auf. Lurie schrieb darüber hinaus den Soundtrack für gut 20 Filme, darunter „Stranger than Paradise“, „Down by Law“, „Mystery Train“ und „Get Shorty“ (wofür er eine Grammy-Nominierung einheimste). In den 80er und frühen 90er Jahren trat Lurie zudem als Schauspieler auf. Er spielte in Jim Jarmuschs Filmen „Stranger Than Paradise“, „Down by Law“ und „Permanent Vacation“, wodurch er nicht nur in der New Yorker Underground-Szene Kultstatus erlangte. Später sah man ihn unter anderem in den Streifen „Paris, Texas“ und „Die letzte Versuchung Christi“.

Fischen mit Tom Waits und Dennis Hopper

1991 landete Lurie mit seiner TV-Show „Fishing with John“ einen Überraschungserfolg. Er ging jedes Mal mit einem einzigen Prominenten fischen. Dabei wurde geplaudert und Fische wurden gefangen - oder auch nicht. Einer der Gäste war Tom Waits. In einem Interview erzählte er 1998 etwa von Tom Waits als Gast. Mit Waits habe er sich kaum vom Ufer entfernen können, weil dieser so seekrank geworden sei. Fische hätten sie deshalb keine gefangen - und Waits (ein Freund von Lurie) sei recht verärgert gewesen. Andere Gäste waren Willem Dafoe, Matt Dillon, Jim Jarmusch und Dennis Hopper.

Lurie ist auch bekannt dafür, sich mit seinen Fans immer wieder derbe Scherze zu erlauben. So soll er einmal seinen eigenen Tod während eines Konzerts auf der Bühne inszeniert haben. 1999 brachte er das Album „The Legendary Marvin Pontiac - Greatest Hits“ heraus. Den legendären jüdisch-afrikanischen Marvin Pontiac („1932-1977“) hatte er erfunden und die Lieder mit Kollegen selbst eingespielt. David Bowie, Iggy Pop und Leonard Cohen waren eingeweiht und gaben Wortspenden über den genialen Pontiac ab. Sogar eine Biografie wurde begleitend publiziert.

Geheimnisvolle Krankheit

Sonst ist es seit Mitte der 90er Jahre eher ruhig um Lurie geworden. 2006 sagte er in einem Interview, dass er seit dieser Zeit an einer mysteriösen Krankheit leide, die seine Mitarbeit an Filmen und Konzertauftritten verunmögliche. Er laboriere an einer Reihe neurologischer Symptome, „so etwas wie Malaria“, aber er sei „zu 90 Prozent sicher“, dass es sich um eine fortgeschrittene Form von Borreliose handle. Seit einem Streit mit seinem Freund John Perry, einem Maler, im Jahr 2009 ist Lurie untergetaucht und lebt unter falschem Namen auf dem Land. Er fühlt sich von Perry bedroht, wie der „New Yorker“ berichtet.

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