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Bereits größter Importeur von Eisenerz

Angesichts seines steigenden Rohstoffbedarfs nimmt China auf der Suche nach Kaufgelegenheiten die Bodenschätze der Nachbarländer unter die Lupe. Unter anderem würden die Vorräte von Eisenerz, Gold, Kupfer und Bauxit untersucht, sagte ein namentlich nicht genannter Vertreter des Ministeriums für Land und Ressourcen dem staatlichen „China Business Journal“.

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Auch das Finanzministerium habe Schätzungen darüber ausgearbeitet, welche Mittel die Regierung für entsprechende Strategien bereitstellen müsste. Die Untersuchungen könnten auch Folgen für die Politik haben, sagte der Vertreter weiter. Allerdings „würden sie dann nicht öffentlich bekanntwerden“.

Steigende Abhängigkeit von Öl

Dem Bericht zufolge ist die Preismacht von Konzernen wie BHP Billiton oder Rio Tinto beim Eisenerz ein Grund für die Studien. Trotz riesiger Währungsreserven von 2,4 Billionen Dollar hat die Regierung in Peking nur gemischte Erfolge bei dem Versuch, sich Vorräte zu sichern, vorzuweisen.

China ist bereits heute der größte Importeur von Kupfer, Eisenerz und Sojabohnen. Seit Anfang 2009 muss es auch Kohle einführen, obwohl es der weltgrößte Produzent ist. In den kommenden Jahrzehnten dürfte zudem die Abhängigkeit von importiertem Öl deutlich steigen.

Strategische Allianzen

Bereits eine Führungsrolle bei Rohstoffen hat China in Lateinamerika. Auch in zahlreichen Ländern Afrikas sind chinesische Unternehmen auf dem Vormarsch. Diese Beziehungen basieren vor allem auf dem Austausch von Rohstoffen gegen Fertigprodukte.

Für Peru zum Beispiel ist China der wichtigste Exportmarkt für Kupfer, Eisen und Blei. Seit 2007 haben chinesische Bergbaufirmen dort Megaprojekte mit einem Volumen von vier Milliarden Dollar in Gang gesetzt. In Argentinien kaufte das chinesische Staatsunternehmen CNOOC die Hälfte der Erdölfirma Bridas, und sie könnte auch die BP-Anteile an der Pan American Energy (PAE) übernehmen. In Venezuela erreichte der Handel mit China nach Angaben der Staatsbank Bancoex 2008 ein Volumen von 8,9 Milliarden Dollar (6,95 Mrd. Euro). Venezuela liefert dem asiatischen Land täglich 400.000 Barrel Erdöl.

Der chinesische Vormarsch macht auch die Vereinigten Staaten und Europa nervös. „Die Chinesen werden immer mehr zu den Rohstoffherren dieser Welt“, warnte kürzlich der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf.

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