Karrierebeginn in Wien
Als Schauspielerin arbeitete sie mit einigen der größten Regisseure aller Zeiten zusammen. Aber vor allem durch ihr skandalreiches Privatleben wurde Zsa Zsa Gabor zur Legende. Die entsprechenden Gerüchte und Spekulationen nährte vor allem sie selbst, um ihren Ruf als Diva noch zu unterstreichen.
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Weder ihr Alter noch die Zahl ihrer Ehen ist eindeutig belegbar. Sie wurde wahrscheinlich 99 Jahre alt, vielleicht aber auch älter oder jünger. Die Zahl ihrer Ehen liegt je nach Interpretation bei acht oder neun. Fest steht, dass sie in Budapest als Tochter eines ungarischen K.u.K.-Soldaten auf die Welt kam und dass sie schon früh ein Faible für Glamour zeigte.
Richard Tauber als Förderer
Schon als junge Mädchen waren sie und ihre ebenso attraktiven Schwestern Eva und Magda wegen ihres extravaganten Lebensstils Stadtgespräch in Budapest. 1936 wurde die 19-Jährige zur Miss Ungarn gewählt. Laut eigener Darstellung wurde sie noch im selben Jahr in Wien als Bühnentalent entdeckt - von dem legendären Tenor Richard Tauber.
Belegt ist, dass Gabor in Wien an der Musikakademie studierte und schließlich 1941 auf Taubers Vermittlung hin am Theater an der Wien in der Operette „Der singende Traum“ debüttierte. Bald darauf folgte sie jedoch ihrer Schwester Eva nach Hollywood, wo sie rasch zu einem Sexsymbol wurde.
Gute Filme als Ausnahme
Zwar arbeitete sie für einige der größten Regisseure der Glanzzeit Hollywoods wie John Houston („Moulin Rouge“, 1952) und Orson Welles („Im Zeichen des Bösen“, 1958), doch bis auf wenige Ausnahmen galten ihre Filme nicht gerade als künstlerisch besonders wertvoll. Deshalb wurde sie 2004 auch nur in die „B-Movie Hall of Fame“ aufgenommen.
Von Rang waren dagegen Gabors Männer. 1937 heiratete sie den späteren türkischen Diplomaten Burhan Belge, mit dem sie aber nie geschlafen haben will. In ihrer Autobiographie schrieb sie, während dieser ersten Ehe sei sie von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, entjungfert worden.
Männer wie Blusen gewechselt
Als nächster Ehemann folgte 1942 der Hotelmagnat Conrad Hilton, dann 1949 der Schauspieler George Sanders, 1964 der Industrielle Herbert Hunter, 1966 der Ölmagnat Joshua Cosden, 1975 der Miterfinder der Barbie-Puppe, Jack Ryan, 1977 der Anwalt Michael O’Hara und 1982 der Schauspieler Felipe de Alba.
Weil die Diva zum Zeitpunkt dieser Trauung aber noch mit O’Hara verheiratet war, wurde die Ehe mit De Alba annulliert. Ihr achter oder neunter Mann wurde dann schließlich der Deutsche Prinz Frederic von Anhalt - selbst eine mehr als schillernde Figur. Mit ihm sollte sie schließlich fast ein Vierteljahrhundert verheiratet bleiben.

AP
Zsa Zsa Gabor bei ihrer Hochzeit mit Prinz Frederic von Anhalt
Auf „überkandidelte Diva“ abonniert
Neben ihren Affären, Ehen und Scheidungen waren es auch immer wieder Konflikte mit dem Gesetz, die Gabor in die Schlagzeilen brachten. 1989 etwa ohrfeigte sie einen Polizisten und landete dafür drei Tage hinter Gittern. Und auch mit ihren - in forciertem ungarischem Akzent vorgetragenen - Sprüchen sorgte Gabor für Aufsehen.
Gabor kann wohl als die erste Berühmtheit im modernen Sinn gelten, die ihr öffentlich ausgebreitetes Privatleben bewusst für PR in eigener Sache verwendete. Nicht von ungefähr trat sie schon ab den 50er Jahren mindestens genau so oft als „sie selbst“ in Filmen auf wie sie Rollen spielte, regelmäßig in der Rolle der überkandidelten Diva.
Kleine Paris, große Zsa Zsa
Aus ihren acht oder neun Ehen hat Gabor nur ein Kind. Es ist Francesca Hilton, die aus der Verbindung mit dem Hotelzaren Hilton stammt. Von daher gibt es auch eine verwandtschaftliche Verbindung Gabors zu dessen Ururenkelin Paris Hilton. Dass sie je einen ähnlich legendären Status erreicht wie Gabor, darf trotz all ihrer Anstrengungen freilich bezweifelt werden.
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