„Sie starb nicht alleine“
Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor ist tot. Sie verstarb im Alter von 99 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts, teilte ihr Ehemann Frederic von Anhalt am Sonntag (Ortszeit) in Los Angeles mit. „Sie starb nicht alleine, alle waren hier“, sagte er.
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Gabor kämpfte seit geraumer Zeit mit gravierenden gesundheitlichen Problemen und musste mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Diva aus goldenen Hollywood-Tagen, die in ihren besten Zeiten bei Monarchen und Präsidenten ein und aus ging, war seit einem Autounfall 2002 teilweise gelähmt. Im Juli 2010 brach sie sich bei einem Sturz aus dem Bett die Hüfte, daraufhin musste ihr rechtes Bein teilweise amputiert werden. Damals hatten Ärzte und Familie von einem „ganz kritischen“ und „ernsten Zustand“ gesprochen, in dem sich die Schauspielerin befinde.

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Die Karriere der Glamour-Lady begann in Wien
Zuerst das Diva-Image, dann die Filme
Gabor kam - vermutlich - am 6. Februar 1917 in Budapest als Zsuzsanna Sari Gabor als eine von drei Töchtern eines K.u.K-Offiziers und einer Schauspielerin zur Welt. Sie und ihre Schwestern zeigten schon früh eine Neigung für das glamouröse Leben, das Gabor später zelebrieren sollte. Auch die Idee, in Hollywood das Glück als Schauspielerin zu versuchen, war eine Idee ihrer Schwester Eva. Erste Karrierestation war jedoch Wien.

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Gabor pflegte stets ihr Image als „teuerste Kurtisane seit Madame Pompadour“
Auch der legendäre Tenor Richard Tauber konnte sich des Charmes der jungen Zsa Zsa nicht erwehren und verschaffte ihr eine Rolle in der Operette „Der singende Traum“. Anfang der 40er Jahre emigrierte sie in die USA. Bis ihre Filmkarriere ins Rollen kam, sollte es noch fast ein Jahrzehnt dauern. Ihren Ruf als Diva hatte sie da schon etabliert, vor allem durch eine unüberschaubare Zahl an Ehen, Scheidungen und Affären.
Häme von Kollegen
Legendär wurde Zsa Zsa Gabor damit nicht so sehr durch ihre Schauspielkunst - nur selten konnte sie mit großen Regisseuren zusammenarbeiten; und wenn, hatten die danach meist wenig Gutes über sie zu sagen. Finanzielle Sorgen hatte sie keine: 1947 hatte sie bereits ihre zweite Ehe mit Hotelmagnat Conrad Hilton unter äußerst lukrativen Bedingungen für sich selbst gelöst.
Der Wechsel von Lebenspartnern - oder auch das Nebeneinander von mehreren zugleich - wurde Gabors Markenzeichen. Unter Kollegen hieß es, sie sei nicht so sehr Schauspielerin, sondern vielmehr die „teuerste Kurtisane seit Madame Pompadour“. Gabor pflegte das Image sorgfältig und hielt sich damit über Jahrzehnte im Gespräch - und so auch im Geschäft.
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