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Mit Verzögerungen rechnen

Gerade an starken Reisetagen dominieren auf den Autobahnen und Schnellstraßen meist Kolonnenverkehr, Staus und Unfälle. Für viele Familien bedeutet dann die Fahrt nach Hause Stress pur, und die Entspannung aus dem Urlaub ist schnell verpufft.

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„Schon vor Beginn der Fahrt sollte man sich auf Staus einstellen und die Fahrtzeit nicht zu knapp kalkulieren“, so ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Die Lenker sollten Verkehrsfunk hören und empfohlene oder selbst vorbereitete Ausweichrouten in Betracht ziehen.

Abstand halten und nicht drängeln

Steht man bereits im Stau, sollte man ruhig und entspannt bleiben. Zeit lässt sich für Gespräche nutzen, zum Musik- oder Hörbuchhören - auch kleine Snacks (Obst, Riegel, Kekse) verkürzen die Wartezeit, rät Seidenberger. Abstand halten sei wichtig, da gerade bei starkem Reiseverkehr oft Auffahrunfälle, zum Teil gleich mit mehreren beteiligten Fahrzeugen, geschehen. Seidenberger: „Am besten sich immer wieder selbst kontrollieren, ob man dem Vordermann nicht allzu dicht an der Stoßstange klebt“.

Auch Spurenspringen sollte laut Seidenberger vermieden werden. Denn das erschwert aufeinander abgestimmte Geschwindigkeiten und ein rascheres Vorwärtskommen aller Beteiligten. Eifrige Spurenwechsler kämen auch nicht schneller voran - höchstens gestresster.

An Kinder denken

Sind Kinder im Auto, solle man unbedingt an autogerechte Spielsachen und genügend Proviant und Getränke denken - und diese griffbereit verstauen. Eine Spielesammlung mit Wort- und Zahlenspielen, Rätseln, Liedern und Fingerübungen kann laut der Verkehrspsychologin ebenso hilfreich sein. Grundsätzlich soll man laut Seidenberger alle zwei bis drei Stunden anhalten, um die nötige Konzentration und Aufmerksamkeit beim Autofahren zu bewahren. Vor allem Kindern sollte die Gelegenheit zur Bewegung und zum Austoben geboten werden.

Bei Anzeichen von Ermüdung (starrer Blick, oftmaliges Gähnen) sollte unbedingt eine längere Pause eingelegt werden: „Frische Luft, laute Musik, Kaffee oder Energy-Drinks machen nur kurzfristig munter, die Müdigkeit kommt danach meist umso stärker wieder, und die Leistungsfähigkeit sinkt dramatisch ab“, warnte die Verkehrspsychologin.

Stauberater im Einsatz

An so neuralgischen Punkten wie auf der Tauernstrecke sind auch heuer wieder Stauberater auf Motorrädern im Einsatz. „Sie beraten Autofahrer, versorgen sie mit Getränken und Spielsachen für die Kinder und vor allem informieren sie über die Länge und den Grund für den Stau“, so Heimo Gülcher vom ÖAMTC.

Nach einem Stau sollten Lenker nicht versuchen, die verlorene Zeit durch höhere Geschwindigkeit wieder aufzuholen. Besser sei es, sich mit dem Zeitverlust abzufinden, einen neuen Zeitplan zu erstellen sowie mit angepasster Geschwindigkeit und ohne Aufholstress die Reise fortzusetzen, heißt es vom ÖAMTC.

Stautage vermeiden

Das beste Mittel gegen Stau ist aber immer noch, den Urlaub so zu planen, dass Tage mit besonders hohem Verkehrsaufkommen vermieden werden. So rät der ÖAMTC dazu, lieber erst am Sonntag in den Urlaub zu starten. Messungen aus dem Vorjahr zeigten, dass an Freitagen im Juli um 64,2 Prozent mehr Autos unterwegs waren als an Sonntagen. Auf der A2 wurden beispielsweise an Freitagen im Schnitt 75.000 Fahrzeuge gezählt, an Samstagen 71.000, an Sonntagen immerhin nur 55.000.

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