Themenüberblick

Leichen mit Folterspuren entdeckt

Im Norden Mexikos sind die heimlich verscharrten Leichen von mehr als 50 Menschen entdeckt worden, die offenbar Opfer des blutigen Drogenkrieges wurden. Wie die zuständigen Behörden am Samstag mitteilten, wurden am Wochenende insgesamt 51 Tote in neun Gräbern in einem Vorort von Monterrey, der Hauptstadt des Bundesstaates Nuevo Leon, entdeckt.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Laut dem Chef der Ermittlungsbehörde, Adrian de la Garza, seien die Leichen der zwei Frauen und 49 Männer vor etwa zwei Wochen vergraben worden. Die Behörden brachten Kühllaster an die Fundorte, um die Leichen zu konservieren und eine baldige Identifizierung durch Angehörige zu ermöglichen.

Die meisten Leichen hatten Tätowierungen, die die Ermittler nun untersuchen wollen. Einige der Todesopfer hatten Fesseln an den Händen und wiesen Folterspuren auf. Die Massengräber wurden laut De la Garza auf einer Fläche von drei Hektar entdeckt. Die Staatsanwalt von Nuevo Leon hatte am Freitag zudem mitgeteilt, dass vor Ort auch verbrannte Knochen und Asche gefunden worden seien. Dies deute darauf hin, dass einige Leichen verbrannt worden seien.

Im Juni hatte ein ähnlicher Fund die mexikanische Öffentlichkeit erschüttert. Im südlichen Bundesstaat Guerrero wurden die sterblichen Überreste von 55 Menschen ausgegraben, die offenbar von Mitgliedern der Drogenmafia verscharrt worden waren.

Hochrangiges Kartellmitglied in Haft

Die mexikanische Bundespolizei meldete unterdessen die Festnahme eines Führungsmitglieds der Drogenbande La Linea, die unter anderem für einen Autobombenanschlag in der Stadt Ciudad Juarez am 15. Juli verantwortlich gemacht wird. Bei dem Festgenommenen handle es sich um den mutmaßlichen Kassenwart der Gang, Luis Vazquez Barragan.

Bei dem Autobombenanschlag kamen zwei Polizisten und eine weitere Person ums Leben, neun Menschen wurden verletzt. Es war nach Polizeiangaben möglicherweise das erste Mal, dass in dem Drogenkrieg in Mexiko ein mit Sprengstoff beladenes Auto eingesetzt wurde.

Der Anschlag sei eine Vergeltung für die Festnahme eines Anführers der Bande La Linea kurz zuvor gewesen, hieß es. Dieser soll für mindestens 25 Morde vor allem an Mitgliedern rivalisierender Gruppen und auch für Angriffe auf Polizisten verantwortlich gewesen sein.

Link: