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Riesiges Flughafenprojekt in den Emiraten

Im Golfemirat Dubai entsteht derzeit für geschätzte 26 Milliarden Euro ein ehrgeiziges Flughafenprojekt. Der Dubai World Central Al-Maktum International Airport soll ab 2030 Drehkreuz für jährlich 160 Millionen Passagiere und zwölf Millionen Tonnen Fracht werden.

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Der erste Bauabschnitt des Airports wurde Ende Juni, vorerst nur für Frachtflüge, eröffnet. Für Passagierflüge soll er ab März 2011 freigegeben werden. Mit dem Namen des Flughafens, Al-Maktum, will sich Dubais Herrscherdynastie nicht nur ein Denkmal setzen. Sie will auch das Emirat in den kommenden Jahren gemeinsam mit dem Nachbarn Katar zum Luftfahrtdrehkreuz der Superlative ausbauen.

Der Flughafenkomplex, der nach seiner Fertigstellung der nach Kapazität weltweit größte sein soll, entsteht auf einem Areal von rund 140 Quadratkilometern in der Wüste von Dubai. Bis 2030 sollen dort fünf zusätzliche Start- und Landebahnen entstehen. Eine Kapazität von 160 Millionen Passagieren und zwölf Millionen Tonnen Fracht pro Jahr entspräche der doppelten Leistung von London und Chicago gemeinsam.

Kosten spielen keine Rolle

Es werde überhaupt kein Gedanke daran verschwendet, kleinere Maßstäbe anzulegen, gab sich Paul Griffiths, Chef der Betreibergesellschaft Dubai Airports, im Vorfeld der Teileröffnung Ende Juni selbstsicher. Die Welt könne sich ganz beruhigt zurücklehnen und beobachten, wie Dubai die Spitzenposition als weltwichtigster Verkehrsknotenpunkt übernehme. Regional gesehen hält Dubai als einer von sieben Stadtstaaten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bereits die Führungsrolle im Schiffs- und Luftverkehr.

Strategisch günstige Lage

Trotz allen Ehrgeizes: Bisher ist nur eine der fünf geplanten Rollbahnen fertig und von den benötigten rund 26 Milliarden Euro wurden bisher weniger als eine investiert. Dubai war wegen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im letzten Jahr in finanzielle Schwierigkeiten geraten und Projekte wie der Riesenflughafen verschlingen erst einmal Unsummen an Investitionskapital, bevor sie Erträge abwerfen. Zahlreiche Großprojekte waren in dem für seine Prestigebauten bekannten Emirat krisenbedingt vorübergehend auf Eis gelegt worden - nicht aber das Projekt Dubai World Central.

Gemeinsam mit dem „kleinen“ Dubai International Airport mit seinen bis zu 35 Millionen Passagieren pro Jahr und dem Airport Katar und dem Doha-Airport in Katar sollen die Emirate zum globalen Drehkreuz zwischen den Kontinenten werden. Die Chancen dafür stünden, hieß es dazu im Juni im Wirtschaftsmagazin „Economist“, wegen der strategisch günstigen Lage in der „Nähe“ der aufstrebenden asiatischen und afrikanischen Staaten nicht schlecht.

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