Zwischen Isolation und Zwang
Franz Kafka (1883 - 1924) hat bedeutende Werke wie „Das Urteil“, „Die Verwandlung“ und „Ein Bericht für eine Akademie“ zwischen 1912 und 1924 in kleinen Auflagen veröffentlicht. Andere Arbeiten, etwa die Romane „Der Prozess“ und „Das Schloss“, erschienen erst nach seinem Tod und gegen seinen Willen.
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„Das Urteil“ (erschienen 1913): Ein junger Mann begeht Selbstmord, nachdem sein autoritärer Vater ihn zum Tod durch Ertrinken verurteilt hat. Die Erzählung entstand in einer einzigen Nacht im September 1912.
„Die Verwandlung“ (1915): Ein Handlungsreisender wird in ein Insekt verwandelt. Seine entsetzte Familie isoliert das Ungeziefer, das schließlich nach einer Verletzung durch den Vater stirbt.
„Ein Bericht für eine Akademie“ (1917): Ein Affe berichtet den Herren einer Akademie von seiner allmählichen Menschwerdung.
„In der Strafkolonie“ (1919): Ein Mann beobachtet, wie bei einer Hinrichtung eine Foltermaschine dem Verurteilten seine Schuld in den Körper ritzt.
„Brief an den Vater“ (1919): Eine autobiografische Analyse der Beziehung Kafkas zu seinem Vater.
„Forschungen eines Hundes“ (1922): Ein Hund berichtet über seine Suche nach Wahrheit, wegen der er von den anderen Hunden verstoßen wurde.
„Der Prozess“ (1925): Josef K. wird verhaftet und der absurden, lebensfeindlichen Bürokratie eines undurchschaubaren Rechtssystems unterstellt.
„Das Schloss“ (1926): Herr K. kommt neu in ein Dorf und versucht vergeblich, Zutritt zur Behörde im Schloss zu bekommen. Er stirbt an Entkräftung, bevor ihm der Weg dorthin erlaubt wird.
„Amerika“ (1927): Ein von seiner Familie verstoßener Mann wird in Amerika mit bürokratischen Zwängen konfrontiert. Der bereits 1912/13 unter dem Titel „Der Verschollene“ geschriebene Roman erschien erst 1927.
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